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Foto: Elias Hirschl im literaturhaus.dortmund © Hartmut Salmen

Elias Hirschl ist Dortmunds dritter Stadtbeschreiber

Der Wiener Autor, Musiker und Spoken-Word-Künstler Elias Hirschl ist Dortmunds dritter Stadtbeschreiber. Der 27-Jährige wurde unter mehr als 50 Bewerber*innen von der Jury für das Literaturstipendium der Stadt ausgewählt und wird ab Mai 2022 für sechs Monate in Dortmund leben und schreiben.

Elias Hirschl wurde 1994 in Wien geboren und studierte dort Philosophie. Er ist Romanautor, Slam Poet, Musiker und schreibt fürs Theater. Zuletzt erschienen die Romane "Salonfähig" (2021, Zsolnay) und "Hundert schwarze Nähmaschinen" (2017, Jung und Jung). Im Alter von 20 Jahren wurde er österreichischer Meister im Poetry Slam und ist seit mehreren Jahren erfolgreich mit Spoken-Word-Texten auf Bühnen in ganz Europa unterwegs.

Im Sommer 2018 war Elias Hirschl Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin. 2020 wurde er für sein bisheriges Schaffen mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis für Literatur ausgezeichnet. Seit 2020 schreibt und spricht er zusammen mit Antonia Stabinger, Berni Wagner und Leopold Toriser für die Hörspielreihe "Das Magische Auge" auf Radio FM4. Zusammen mit dem Rapper Selbstlaut bildet er das Musikduo "Ein Gespenst". Elias Hirschl lebt in Wien.

Neuer Roman mit Arbeitstitel "Content"

In Dortmund möchte Elias Hirschl an einem neuen Roman mit dem derzeitigen Arbeitstitel "Content" arbeiten. Das Buch wird sich kritisch mit der modernen Arbeitswelt auseinandersetzen und legt einen Fokus auf die Rolle des Internets in der heutigen Informationspolitik und auf die zunehmende technische Optimierung des Alltags.

Für Elias Hirschl bieten sich das Ruhrgebiet und Dortmund als Schauplatz an, "als ein Ort, der den Wandel von einer physischen Rohstoff-Industrie zur digitalen Dienstleistungsindustrie vollzieht, wie es eben auch im Roman der Fall ist", so Hirschl. Der Autor möchte den Aufenthalt in Dortmund auch für Lesungen und Poetry-Slam-Auftritte nutzen, da er seit Jahren in der Poetry-Slam-Szene in NRW gut vernetzt ist.

Dortmund als Schauplatz

Die Jury begründet die Auswahl für den Österreicher wie folgt: "Elias Hirschl ist ein junger Autor mit herausragenden literarischen Beiträgen, der sich international in verschiedenen Genres bewegt und sich in zahlreichen Medien und Kunstformen mitteilt. Mit seinem kommenden Roman entwirft er ein innovatives Projekt zur Zukunft der Arbeit im digitalen Zeitalter. Hirschl will Dortmund dabei als Schauplatz nutzen – er reflektiert einen Ort des digitalen Wandels und führt uns die Konsequenzen für die Strukturen des urbanen Zusammenlebens vor Augen."