Der folgende Text stammt aus der Serie Dortmunder Visionen, dem Projekt des Stadtschreibers 2023 Alexander Estis.
Das Dortmunder U, schön und gut.
Nein, wirklich, es ist schön und gut. Wobei man sich natürlich schon fragen kann. Zum Beispiel: Warum überhaupt Dortmunder U? Es sieht nicht aus wie ein U. Und es hört sich auch nicht an wie ein U.
Wie hört sich ein Gebäude überhaupt an? Wir wissen es nicht, weil die Menschen zu laut sind. Wir hören nur die Menschen und keine Gebäude.
Und wie hört ein Gebäude uns? Auch das wissen wir nicht, weil wir uns nie vorstellen, wie es ist, ein Gebäude zu sein. Das ist sicher nicht einfach, sondern schwer. Man muss den ganzen Tag stehen und jeden ertragen, der reingeht. Deshalb stöhnen die Häuser nachts.
Stöhnt das Dortmunder U? Wir wissen es nicht, weil wir zu laut sind. Man muss still sein. Nachts kann man das Dortmunder U vielleicht uhen hören. Wie ein Uhu. Das U sitzt ja auch obenauf wie eine Eule. Und schaut nach allen Seiten, auch wie eine Eule. Eulen sind nachtaktiv. Also kann man das U vielleicht nachts uhen hören. Oder vielleicht nicht uhen, sondern unken. Was unkt das U? Das wüsste ich gern.
Vielleicht unkt es was von wegen Untergang. Untergang der Kultur. Das hat ja alles gesehen, das U. Das unkt: Alle Kunst kommt irgendwann ins U, und ins U kommt irgendwann niemand. Alle Kunst kommt irgendwann um. Was dann? Dann muss das U zumindest nachts nicht mehr stöhnen.
Aber das tut es vielleicht auch nicht. Wie sollen wir es wissen, wenn wir nicht hören? Vielleicht unkt es auch gar nicht. Vielleicht ulkt es. Und warum sollte das U nicht ulken, mit all seinem Bier, mit all den Hektolitern, die durch seine Eingeweide geflossen sind, durch seine Gedärme. Wie trinken Gebäude? Wir wissen es nicht, aber sie trinken viel. Da kann man schon kauzig werden und nachts ein wenig herumulken.
Worüber ulkt denn das U? Darüber: Das Dortmunder U, das ist ja schön und gut. Aber was ist mit dem Dortmunder Ü? Und was ist mit dem Dortmunder Y? Und mit all den anderen Dortmunder Buchstaben? Wo hat man gesehen, dass es nur einen Buchstaben gibt und die anderen nicht? Wer U sagt, muss auch V sagen. Und wer V sagt – und so weiter. Es muss das gesamte Dortmunder ABC geben. Das Alphabet ist eben das Alphabet. Ganz oder gar nicht. Es muss das Dortmunder A geben und das Dortmunder Ω. Es muss sogar das Dortmunder ß geben und das Dortmunder ç. Und vielleicht sogar das Dortmunder Ю. Und in allen Dortmunder Buchstaben muss etwas los sein, und nachts muss man ihnen allen Gehör schenken.
So ulkt vielleicht das Dortmunder U. Nur wissen wir’s nicht, weil wir den Humor der Häuser nicht kennen.
»Bitte beachte, dass dies alles reine Spekulationen und kreative Interpretationen sind. Das Dortmunder U selbst ist ein Ort für Kunst und Kultur und hat keine eigene Stimme oder Meinung.«
(ChatGPT)